Elektrogeräte wie Heißluftfritteusen, Mikrowellen oder Heizlüfter machen den Alltag bequemer, können aber bei falscher Nutzung von Verlängerungskabeln zur Gefahr werden. Besonders die Kombination leistungsstarker Geräte und ungeeigneter Kabel birgt erhebliche Risiken.
Gefährliche Brandgefahr durch Überlastung
Wer Geräte mit Heizelementen – beispielsweise Heißluftfritteusen, Mikrowellen, Heizlüfter, Toaster, Mini-Backöfen oder auch Kühlschränke – an Verlängerungskabel anschließt, setzt sich und andere einem Brandrisiko aus. Das liegt daran, dass diese Geräte hohe Stromstärken erzeugen, die viele Verlängerungskabel im Haushalt trotz CE-Kennzeichnung nicht verkraften. Überlastete Kabel erhitzen sich, die Isolierung kann schmelzen und es entstehen Schmorstellen, die im Ernstfall zu einem Hausbrand führen.
Technische Voraussetzungen für sicheres Anschließen
Eine zentrale Rolle beim sicheren Betrieb spielt der Kabelquerschnitt. Für leistungsstarke Haushaltsgeräte empfiehlt Elektriker Paul Martinez einen Mindestquerschnitt von 2,5 mm². Gängigere Kabel mit geringeren Querschnitten, wie sie häufig in günstigen Verlängerungen verbaut sind, eignen sich grundsätzlich nicht und überstehen selbst kurze Lastphasen nicht ohne Erhitzung. Viele im Handel erhältliche Steckdosenleisten sind außerdem für eine Gesamtbelastung von höchstens 3.500 Watt ausgelegt – ein einzelnes oder mehrere gleichzeitig betriebene Heizgeräte können diesen Wert rasch überschreiten.
Kritische Fehler: Mehrfachverkabelungen und Verkettung
Ein häufig unterschätztes Risiko entsteht durch das Verketten mehrerer Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten. Diese Praxis erhöht signifikant die Gefahr der Überhitzung, da jeder zusätzliche Übergang den Widerstand im Stromkreis steigert und damit auch die Wärmeentwicklung. Trotz Warnhinweisen werden besonders in älteren Haushalten oft mehrere Kabel nacheinander genutzt, um entfernte Geräte anzuschließen. Genau dies gilt es zu vermeiden.
Produktsicherheit und Marktbedarf
Das Informationsdefizit in Bezug auf Verlängerungskabel zeigt sich in zahlreichen Haushalten. Nur wenige Nutzer sind sich über die Anforderungen und Risiken im Klaren, was in der Praxis zu einer erhöhten Nachfrage nach sicheren, geprüften und leistungsfähigen Verlängerungslösungen führt. Hersteller wie Brennenstuhl oder Bachmann bieten bereits robuste Produkte mit dickerem Querschnitt und eingebauter Temperaturabschaltung an, idealerweise sollte dennoch für leistungsstarke Geräte der feste Anschluss an eine eigene Wandsteckdose bevorzugt werden.
Kaufberatung: Worauf beim Verlängerungskabel achten?
Beim Kauf eines Verlängerungskabels für haushaltsübliche Geräte gilt es auf folgende Aspekte zu achten
- Mindestens 2,5 mm² Kabelquerschnitt bei Geräten über 2.000 Watt
- Geprüfte Qualität nach VDE oder GS
- Hitzebeständige Ummantelung
- Integrierte Überlastsicherung oder Temperaturabschaltung
Wird ein Gerät dauerhaft betrieben – zum Beispiel ein Kühlschrank –, ist der Verzicht auf Verlängerungskabel die beste Lösung.
Installation: Besser auf eigene Stromkreise setzen
Elektriker raten aus Sicherheitsgründen dazu, Küchen- und Heizgeräte an eine eigene Wandsteckdose zu installieren und gänzlich auf Verlängerungen zu verzichten. Gerade im Altbau sollte geprüft werden, wie viele Geräte gleichzeitig an einem Stromkreis hängen. Im Zweifel hilft die Rücksprache mit einem Fachbetrieb – insbesondere, wenn Modernisierung oder der Einbau zusätzlicher Steckdosen notwendig ist.
Markttrends und Zukunftssicherheit
Die wachsende Zahl leistungsstarker Haushaltsgeräte sorgt dafür, dass sich auch das Angebot an sicheren Kabeln und Steckdosenleisten kontinuierlich weiterentwickelt. Produkte mit intelligenter Lastüberwachung, Signal-LEDs und automatischer Abschaltung bieten zusätzliche Sicherheit. Dennoch bleibt der beste Schutz ein verantwortungsvoller Umgang: Geräte mit hohem Stromverbrauch sollten grundsätzlich ohne Verlängerungskabel an eigene Stromkreise angeschlossen werden.