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Gesichtspflege: Wie oft sollte man das Gesicht waschen?

Dr. Markus Lehmann

Immer mehr Fachleute raten dazu, das Gesicht nur einmal täglich – abends – zu reinigen. Diese Empfehlung zielt darauf ab, die natürlichen Lipide der Haut zu bewahren und die Schutzbarriere nicht unnötig zu beeinträchtigen.

Einmal täglich waschen: Vorteil für trockene und empfindliche Haut

Menschen mit trockener oder empfindlicher Haut profitieren besonders, wenn sie ihr Gesicht ausschließlich abends waschen. So bleibt der natürliche Fettfilm erhalten, der vor Umwelteinflüssen schützt und Feuchtigkeit bindet. Wer zusätzlich zu häufig reinigt, riskiert ein erhöhtes Irritationspotenzial sowie Trockenheit oder Spannungsgefühle.

Gesichtsreinigung bei fettiger und zu Akne neigender Haut

Im Gegensatz dazu sollten Personen mit fettiger oder zu Unreinheiten neigender Haut beim klassischen Rhythmus bleiben und sowohl morgens als auch abends reinigen. Durch die doppelte Reinigung werden Talgüberschuss, Schmutz und Bakterien entfernt, die ansonsten zu verstopften Poren und Entzündungen führen können. Wichtig ist hierbei, ein passendes Produkt zu wählen, das die Haut nicht zusätzlich reizt.

Die richtige Reinigungsroutine: Produktwahl und Anwendung

Für das abendliche Reinigen empfiehlt sich bei Make-up ein öl- oder cremebasierter Reiniger. Diese lösen selbst haftende Foundation oder Mascara, ohne die Hautbarriere zu strapazieren. Fettige Hauttypen greifen besser zu einer leichten Creme ohne Öl, um ein frisches, klares Hautgefühl zu erhalten, ohne zusätzliche Fettanreicherung. Es lohnt sich, auf stark parfümierte Produkte zu verzichten, da sie die Haut reizen oder sensibilisieren können.

Reinigungsdauer und Wassertemperatur

Indem das Reinigungsprodukt mindestens 60 Sekunden einmassiert wird, kann es seine Wirkung optimal entfalten. Studien zeigen, dass viele Konsument:innen ihre Gesichtsreinigung zu hastig erledigen. Geduld zahlt sich aus: Eine Minute Massage entfernt Schmutzpartikel, abgestorbene Zellen und Rückstände gründlich.

Bei der Wassertemperatur ist lauwarmes oder kaltes Wasser ideal. Heißes Wasser erhöht das Austrocknungsrisiko, kann Rötungen fördern und die Hautbarriere schwächen, was besonders empfindlichen Hauttypen zu Problemen verhilft.

Peelings: Dosierung nach Hauttyp

Peelings bieten einen zusätzlichen Reinigungseffekt, sollten jedoch gezielt eingesetzt werden. Für die meisten Hauttypen ist eine Anwendung von zwei- bis dreimal pro Woche ausreichend. Trockene, sensible oder zu Irritationen neigende Haut reagiert oft besser auf noch selteneres Peelen. Bei Auftreten von Rötungen, Spannungsgefühlen oder vermehrtem Juckreiz sollte das Intervall verlängert werden.

Welche Produkte eignen sich bei Problemhaut?

Für unreine oder fettige Haut empfehlen sich milde, nicht schäumende Reiniger ohne aggressive Tenside. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Salicylsäure oder Niacinamid können gezielt bei Akne und verstopften Poren helfen. Cremige oder ölige Reiniger eignen sich vor allem für trockene Haut, während auf Alkohol oder starke Duftstoffe verzichtet werden sollte.

Abschließende Tipps für die optimale Gesichtspflege

- Die abendliche Reinigung ist für alle Hauttypen Pflicht, da tagsüber Schmutzpartikel, Schweiß und Make-up auf die Haut gelangen.

- Feuchte Reinigungstücher oder aggressive Seifen sind für das Gesicht ungeeignet. Sie können die Haut austrocknen oder reizen.

- Nach der Reinigung empfiehlt sich ein hydratisierendes, duftstofffreies Pflegeprodukt, um die Haut optimal zu versorgen.

- Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: Kein Hauttyp gleicht dem anderen – die eigene Routine sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Die richtige Gesichtsreinigung trägt maßgeblich zum Erhalt einer gesunden und widerstandsfähigen Hautbarriere bei. Die Balance zwischen gründlicher Reinigung und schonender Pflege macht langfristig den Unterschied. Erfahrene Hautärzt:innen unterstützen bei Unsicherheiten rund um Hautbedürfnisse und Produktauswahl.

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