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Sjögren-Syndrom: Symptome erkennen und moderne Behandlungsmöglichkeiten

Dr. Markus Lehmann

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die insbesondere Frauen betrifft. Im Fokus steht die Schädigung feuchtigkeitsbildender Drüsen, was oftmals zu trockenen Augen und einem trockenen Mund führt. Dank wachsender Erkenntnisse bieten sich heute innovative Therapiekonzepte und spezialisierte Hilfsmittel zur Linderung der Beschwerden.

Typische Symptome und individuelle Ausprägung

Das Sjögren-Syndrom kann sich in vielen verschiedenen Formen äußern. Zu den häufigsten ersten Anzeichen zählen brennende, juckende oder gerötete Augen. Betroffene klagen zusätzlich häufig über ein unangenehmes Trockenheitsgefühl im Mundraum, begleitet von Schwierigkeiten beim Schlucken und anhaltendem Mundgeruch. Diese Symptome beeinträchtigen den Alltag erheblich und schränken die Lebensqualität ein. Die Ausprägung kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein, weshalb eine frühzeitige, individuelle Diagnostik unerlässlich bleibt.

Erweiterte Beschwerden und begleitende Krankheitsbilder

Nicht nur Tränen- und Speicheldrüsen sind vom Sjögren-Syndrom betroffen. Beschwerden erfassen häufig auch die Nasenschleimhaut, die Haut und die Scheide. Hier treten Symptome wie Juckreiz, ausgeprägte Trockenheit und Schmerzen auf. Gerade im Bereich der Intimpflege wächst die Nachfrage nach sanften, feuchtigkeitsspendenden Produkten, die gezielt zur Linderung beitragen können. Auch dermatologische Pflegeprodukte, die die Barrierefunktion der Haut stärken, werden als Teil der symptomatischen Therapie immer wichtiger.

Zahlreiche extraglanduläre Symptome erkennen

Beeindruckend ist die große Bandbreite extraglandulärer Beschwerden: Nahezu jede zweite Patientin entwickelt Symptome außerhalb der Drüsen. Hierzu zählen Arthritis mit Gelenkschmerzen und Schwellungen, Vaskulitis mit Entzündung der Blutgefäße sowie Polyneuropathien, die mit Missempfindungen oder Schwäche der Extremitäten einhergehen. Das Raynaud-Syndrom, das durch eine gestörte Durchblutung von Fingern und Zehen auffällt, sowie Lungenfibrose, eine fortschreitende Verhärtung des Lungengewebes, erfordern eine spezialisierte interdisziplinäre Versorgung.

Beeinträchtigung des Alltags: Fatigue und Konzentrationsprobleme

Viele Erkrankte berichten zudem über allgemeine Symptome wie anhaltende Erschöpfung (Fatigue), Konzentrationsprobleme und Muskelschwäche. Diese unspezifischen Beschwerden erschweren häufig die eindeutige Diagnose und können leicht mit anderen Gesundheitsstörungen verwechselt werden. Aus diesem Grund sind moderne Diagnoseverfahren und die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen wie Rheumatologie, Ophthalmologie und Neurologie essenziell.

Moderne Therapiekonzepte und Innovationen im Fokus

Im Zentrum der Behandlung steht die symptomatische Linderung. Für die Augen eignen sich zum Beispiel konservierungsmittelfreie Tränenersatzmittel, Gels und Sprays. Speicheldrüsen können mit speziellen Mundbefeuchtungsprodukten, Kaugummis oder Lutschpastillen angeregt werden. Im Intimbereich kommen hydratisierende Gele und milde Cremes zum Einsatz. Dermatologische Produkte mit pflegenden Lipiden und Feuchthaltefaktoren schützen die beanspruchte Haut. Das breite Produktspektrum namhafter Pharma- und Kosmetikhersteller zeigt, wie groß das Angebot für Betroffene inzwischen ist.

Spezialisierte Diagnostik und interdisziplinäre Versorgung

Eine genaue Abklärung durch spezialisierte Rheumatolog:innen ist unerlässlich, um das Sjögren-Syndrom von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Neben klinischer Untersuchung kommen gezielte Labortests (z. B. auf Autoantikörper) und Funktionstests der Drüsen zum Einsatz. Je nach Ausprägung der Beschwerden werden andere Fachdisziplinen hinzugezogen: Augenärzt:innen, Neurolog:innen oder Lungenfachärzt:innen sorgen für eine auf die individuellen Symptome zugeschnittene Behandlung.

Ansätze zur Steigerung der Lebensqualität

Viele Betroffene profitieren von strukturierten Selbstmanagement-Programmen, die neben medizinischer Betreuung auch den Austausch in Selbsthilfegruppen fördern. Digitale Tools bieten dabei Unterstützung: Von Erinnerungsfunktionen für die regelmäßige Anwendung feuchtigkeitsspendender Produkte bis hin zu symptomorientierten Tagebuch-Apps wächst das Portfolio digitaler Hilfsmittel stetig. In Apotheken und Online-Shops stehen zudem zahlreiche spezialisierte Produkte zur Verfügung, die gezielt an die Bedürfnisse von Patient:innen mit Sjögren-Syndrom angepasst sind.

Produktvielfalt für individuelle Bedürfnisse

Das Angebot reicht von Tränen- und Mundbefeuchtungspräparaten über Feuchtigkeitscremes für Haut und Schleimhaut bis hin zu Hilfsmitteln für die Intimpflege. Innovative Produkte wie lipid-haltige Augentropfen, hyaluronhaltige Gels oder spezielle Inhalationslösungen decken die unterschiedlichen Anforderungen der Patient:innen ab. Die gezielte Beratung in der Fachapotheke oder im spezialisierten Onlinehandel unterstützt die optimale Auswahl je nach Beschwerdebild.

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