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Wie KI-Technologien in Supermärkten Diebstahl verringern und Umsätze fördern

Lena Fuchs

Immer mehr Supermärkte setzen auf moderne KI-Lösungen an SB-Kassen und Eingängen, um Diebstahl vorzubeugen und zugleich das Einkaufserlebnis profitabler zu gestalten. Gerade bei Edeka und Branchenkollegen wie Rewe hält diese technologische Entwicklung Einzug und sorgt für eine neue Dynamik im Einzelhandel.

KI im Einsatz an Selbstbedienungskassen

KI-gestützte Systeme, die in einer Düsseldorfer Edeka-Filiale pilotiert werden, kontrollieren Kunden an SB-Kassen hinsichtlich diverser Parameter. Mithilfe von Kameratechnologie überprüft das System etwa das Alter eines Käufers, wenn alkoholische Produkte gescannt werden, und analysiert gleichzeitig das Verhalten der Kunden auf Auffälligkeiten, die auf einen Diebstahlversuch hindeuten könnten. Die Entscheidung, ob ein Eingriff notwendig ist, trifft letztlich ein Mitarbeiter, wenn das System einen Verdachtsmoment meldet.

Datenschutz im Visier

Trotz der offensichtlichen Vorteile der KI-Technologien sind Datenschützer skeptisch. Die Erfassung von Videomaterial sowie die Analyse von Bewegungsmustern und persönlichen Merkmalen der Kundschaft stehen aktuell unter kritischer Beobachtung. Händler wiederum versichern, dass alle gesetzlichen Vorgaben streng eingehalten und Daten lediglich zum Zweck der Sicherheit verarbeitet werden. Ein wichtiger Punkt: Persönliche Identifizierungen sollen laut den Handelspartnern nicht stattfinden.

Infrarot-Eingangsschranken als Umsatz-Booster

Neben den Systemen an Kassen gewinnen auch innovative Eingangschranken an Bedeutung. Edeka und Rewe setzen zunehmend auf Infrarot-Technologie, um Kundenströme effektiv zu messen und gezielt zu steuern. Studien belegen, dass das bewusste Verzögern im Eingangsbereich Besucher dazu verleiten kann, längere Zeit im Markt zu verbringen, was in direktem Zusammenhang mit höheren Umsätzen steht.

Subtile Kontrolle durch moderne Technik

Der Trend geht hin zu unauffälligen, technologiegestützten Kontrollen, die dem Kunden kaum auffallen, aber den Supermärkten wichtige Daten liefern. So werden etwa Bewegungsprofile anonymisiert ausgewertet. Die Hauptziele: Ladendiebstahl verringern, Abläufe optimieren und das Shoppingerlebnis angenehmer gestalten. Gerade im direkten Vergleich mit klassischen Sicherheitsleuten schätzen viele Kunden die diskrete Überwachung als weniger aufdringlich ein.

Branchentrend zu mehr Automatisierung

Rewe und Edeka sind nicht die einzigen Händler, die in Technologie zur Diebstahlprävention investieren. Auch andere große Supermarktketten nutzen automatisierte Systeme, etwa zur Altersverifikation oder zur Überwachung von verdächtigen Aktivitäten. Diese moderne Diebstahlprävention setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz, um Situationen besser einzuschätzen und Personalressourcen effizienter einzusetzen.

Kundenerlebnis und Umsatz im Fokus

Der Einsatz von KI-Systemen ist nicht auf Sicherheit begrenzt. Ziel ist es, Prozesse im Markt zu optimieren, den Einkauf angenehmer zu gestalten und den Umsatz zu steigern. Beispiele dafür sind dynamische Kundenleitsysteme, personalisierte Angebote an digitalen Displays und automatisierte Inventurprozesse. Diese Technologien greifen ineinander und sorgen so für ein rundum moderneres Einkaufsambiente.

Das Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Privatsphäre

Im Spannungsfeld zwischen der Sicherheit der Waren und den Persönlichkeitsrechten der Käufer ist eine klare Kommunikation zentral. Händler wie Edeka und Rewe betonen die Einhaltung der Datenschutzvorgaben und bemühen sich, die technischen Neuerungen transparent zu erklären. Die Akzeptanz dieser Systeme wird wesentlich davon abhängen, wie glaubwürdig und nachvollziehbar die Versprechen zur Privatsphäre umgesetzt werden.

Die fortschreitende Einführung von KI und Infrarot-Technologie in Supermärkten wie Edeka und Rewe prägt eine neue Ära des Handels. Regionen, in denen diese Systeme bereits erprobt werden, zeigen messbare Erfolge sowohl bei der Diebstahlprävention als auch bei der Umsatzsteigerung, ohne dass der Kunde sich überwacht fühlt. Die Entwicklungen in diesem Bereich werden in Zukunft weitere spannende Impulse für den gesamten Lebensmittelhandel geben.

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